Waren alle Schrotthändler mit der Abwrackprämie zufrieden?

Die so genannte Umweltprämie hat den Autobauern damals einen echten Boom beschert und besonders ausländische Fahrzeuge konnten sich über einen rasanten Zuwachs freuen. Die deutschen Markenhersteller blieben leider etwas auf der Strecke, da Kleinwagen zu dieser Zeit sehr beliebt waren. 

Einen Dacia Sandero oder Hyundai i10 bekam der Käufer inklusive Abwrackprämie schließlich bereits für gut 5.000 Euro. Nach dem großen Verkaufsboom 2009 ging die Nachfrage allerdings stark zurück und die Hersteller benötigten mehr als zwei Jahre, um wieder auf ein normales Level zu gelangen. Schließlich fährt jeder Deutsch sein Auto im Durchschnitt für 9,2 Jahre.

 

Aber auch die Schrotthändler wie beispielsweise die Autoverwertung Augsburg waren nicht immer so glücklich damit. Der Zulauf an „Schrottautos“ war so groß, dass sie zeitweise die Arbeit überhaupt nicht bewältigen konnten. Zum anderen waren viele Fahrzeuge dabei, die wahrscheinlich noch viele Jahre auf den Straßen hätten verbringen können. Und auch wenn der Ansturm auf die Schrotthändler nun explodierte, konnten sich diese nicht über wachsende Gewinne freuen. Durch den hohen Zulauf sanken die Schrottpreise drastisch. Waren es vorher fast 300 Euro je Tonne, bleiben nach der Abwrackprämie noch 20 Euro für jede Tonne Schrott. Der hohe Absatz führte nämlich dazu, dass der Markt für Altmetall nahezu gesättigt war. Durch die vielen neuen Fahrzeuge sank auch die Nachfrage nach gebrauchten Ersatzteilen drastisch. 

Weitere Probleme der Schrotthändler durch die Abwrackprämie 2009

Vorher wurden die meisten Autos von den Kunden zum Schrotthändler gebracht. In Zeiten der Abwrackprämie mussten die meisten Schrotthändler die Autos direkt bei den Händlern abholen. Das war in der normalen Arbeitszeit kaum zu schaffen. Die „Schrottfahrzeuge“ wurden komplett trockengelegt und danach auf dem Hof gelagert um eventuell als Ersatzteillager zu dienen. Viele Verwerter waren den Kunden dann beim Ein- und auch Ausbau der Teile behilflich. Hierfür fehlte in diesen Monaten gänzlich die Zeit. Zumal auch zum Ausschlachten fast immer die Zeit fehlte, so dass die Autos sofort in den Schredder verfrachtet wurden. Kommen heute Autos auf den Platz von denen keine gebrauchten Ersatzteile mehr verkauft werden können, verlangen viele Händler sogar eine Bearbeitungspauschale.

 

Die Abwrackprämie war für viele Verbraucher eine tolle Sache, da die meisten in der Lage waren sich ein neues Auto anzuschaffen. Schaut man sich aber die Industrie die dahinter steckt einmal genauer an und betrachtet diese langfristig, war die Idee für viele eher schädlich.